Der Morgen nach dem Regen

Roman

Melanie Levensohns neuer Roman „Der Morgen nach dem Regen“ führt uns in die malerische Landschaft am Rhein. Die Protagonistin Johanna, eine ehemalige Kriegsjournalistin der Vereinten Nationen, erbt unerwartet das Haus ihrer Tante Toni im verschlafenen Sankt Goar und lässt sich dort nieder. Im Laufe der Geschichte wird die komplizierte Beziehung zwischen Johanna und ihrer Tochter Elsa, einer Staatsanwältin beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag, dargestellt. Kurz vor einer wichtigen Gerichtsverhandlung erleidet Elsa ein Burnout, was sie in einen unerträglichen Schwebezustand versetzt, umgeben von Ruhe und Stillstand. Durch Rückblenden und geteilte Erzählperspektiven wird Elsas Kindheit beleuchtet, die von der Sehnsucht nach der Liebe ihrer beruflich oft abwesenden Mutter geprägt ist. Schließlich werden Johanna und Elsa durch das nostalgische Haus in Sankt Goar verbunden. Doch ein verborgenes Familiengeheimnis droht, die beiden wieder auseinanderzureißen. Für den feministisch-entwicklungspolitischen Kontext ist der Roman deshalb relevant, weil er zeigt, wie schwierig es für Frauen ist, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Er bietet tiefe Einblicke in die emotionalen und psychologischen Auswirkungen der Arbeit in Krisengebieten und internationalen Konflikten. Levensohns Roman ist ein Muss für all jene, die sich für Themen wie Mutter-Tochter-Beziehungen und das Überwinden innerer und äußerer Kriegsfelder interessieren.