Das „Anarchafeministische Manifest“ von Chiara Bottici ist eine provokante und tiefgründige Analyse, die die Verflechtung von Geschlechterunterdrückung, Kapitalismus und Staatsmacht aufzeigt und gleichzeitig alternative Perspektiven auf Feminismus bietet.
In diesem Manifest wird die Idee der „Mannokratie“ präsentiert, die die anhaltende Herrschaft von Männern über andere Geschlechter aufzeigt und den Aufruf zum Aufstand gegen diese Strukturen betont. Eine zentrale Botschaft des Buches ist, dass sich Anarchafeminismus der Gefahr eines weißen essenzialisierenden Feminismus und somit der Befreiung einiger weniger Frauen entzieht, indem er eine umfassende Befreiung aller, unabhängig von Geschlecht, Rasse oder Klasse, anstrebt.
Bottici betont die Bedeutung eines inklusiven und intersektionalen Anarchafeminismus, der in öffentlichen als auch wissenschaftlichen Debatten unterrepräsentiert ist. Ein solcher Ansatz ruft dazu auf, eine transindividuelle Ontologie anzunehmen, die die enge Verflechtung und Interdependenz von Individuen und Umwelt betont.
Von besonderem Interesse ist die globale Perspektive des Buches und sein Engagement für feministische Stimmen auf der ganzen Welt. Es fordert dazu auf, Grenzen zu überwinden, eurozentrische Vorurteile zu hinterfragen und eine inklusive Perspektive einzunehmen, die die Vielfalt der feministischen Bewegungen weltweit würdigt. Es ist eine unverzichtbare Ressource für alle, die sich für feministische Theorie und soziale Gerechtigkeit interessieren.