Roman
Der Roman der saudi-arabisch-deutschen Schriftstellerin Rasha Khayat erzählt eine berührende Geschichte tiefer Freund_innenschaft, die einer aus den Fugen geratenen Welt zum Opfer fällt. Die Erzählung spielt in der Arbeiter_innensiedlung einer Stadt im Ruhrgebiet, als während der Pandemie der Abstand zueinander lebenserhaltend scheint. Nach dem Tod ihrer geliebten Großeltern, die Hannas verstorbene Eltern ersetzten, kehrt sie zurück in ihren Heimatort. Einsamkeit und Sehnsucht nach menschlicher Nähe erfassen die Protagonistin, sie trauert um glückliche Erinnerungen an Gemeinschaft und liebevolle Freund_innenschaft. Hanna denkt vor allem an Cem und Zeyna, mit denen sie seit Kindertagen eng verbunden ist. Sie wuchsen zusammen auf, waren füreinander Familie und Zuhause. Hannas Großeltern kümmerten sich um den türkischstämmigen Cem und Zeyna, deren Familie aus dem Libanon geflüchtet war. Herkunft spielte für die Freund_innen zunächst keine Rolle, doch je älter sie wurden desto deutlicher traten die Bedingungen ihrer sozialen Unterschiede hervor. Die Ereignisse des 11. September 2001 rissen die Beziehung zwischen Hanna und Zeyna auseinander. 20 Jahre später begibt sich Hanna nun mit Cem auf die Suche nach ihr und den Spuren ihrer gemeinsamen Geschichte. Berührend und poetisch erzählt Rasha Khayat von Leerstellen im Leben und freund_innenschaftlicher Liebe innerhalb einer tragischen Weltsituation.