Verleugnen

„Verleugnen“ ist der zweite Titel von drei eigenständigen Werken Tsitsi Dangarembgas, die zum Teil autobiographisch angelegt sind, zum Teil als Auseinandersetzung der Autorin mit Teilen ihrer eigenen Geschichte, oder möglicher alternativer Lebenswege betrachtet werden können. Das Original erschien unter dem Titel „The Book of Not“ im Jahr 2006.
Die Ich-Erzählerin ist ein Mädchen namens Tambudzai, das am „Young Ladies‘ College of the Sacred Heart“, das von weißen Nonnen geführten wird, zur Schule geht. Während der Unabhängigkeitskrieg im damaligen kolonialen Rhodesien – heutigen Simbabwe wütet, versucht Tambudzai sich als eines der wenigen Schwarzen Kinder auf der Missionsschule durch herausragende schulische Leistungen durchzusetzen und auf die Bestenliste aufgenommen zu werden. Die ersehnte Anerkennung wird ihr aus rassistischen Motiven verwehrt, egal wie sehr sie auch versucht, sich anzupassen.
Tsitsi Dangarembga schreibt bildlich-konkret und poetisch über das Erwachsenwerden innerhalb kolonial-patriarchaler Strukturen und vermittelt das existenzielle Gefühl der Zerrissenheit und Enttäuschung ihrer Protagonistin.
Die Autorin erhielt viele Auszeichnungen. 2020 stand sie auf der Shortlist des Booker Prize. 2021 wurde ihr der PEN Pinter Prize und der PEN International Award for Freedom of Expression verliehen. 2021 wurde es auch im deutschsprachigen Raum lauter um Tsitsi Dangarembga. Sie erhielt den Friedenspreis des deutschen Buchhandels.