Eine historische und intersektionale Perspektive
Frauenbewegungen in der Türkei haben eine lange und starke Geschichte, insbesondere seit 1986, als die erste feministische Kampagne gegen Gewalt an Frauen in der Türkei stattfand. Die verschiedenen türkischen Frauenbewegungen sind regional, ethnisch, religiös, ideologisch, klassen- und geschlechtsspezifisch vielschichtig.
Obwohl das Thema nicht neu ist, gilt es, die Herausforderungen, denen sich die Frauenbewegungen in der gegenwärtigen autoritär-neoliberalen Phase der Türkei gegenübersehen, zu beleuchten. Von der Frauenbewegung und den LGBTQ–Aktivist*innen geht nach wie vor fast der einzige Widerstand gegen das aktuelle politische System in der Türkei aus.
In diesem Buch beleuchten türkische Wissenschaftlerinnen, Anwältinnen und wichtige Aktivistinnen die historischen Fakten der Frauenbewegung in der Türkei, die Vielfalt der feministischen Bewegungen insgesamt sowie die derzeitige politische Situation. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Entwicklungen der 2000er Jahre, auf Widerstandspraktiken und auf der Intersektionalität der Bewegungen.
Frauenbewegungen in der Türkei leistet daher einen Beitrag zum Verständnis, zum Austausch und für das Empowerment von Frauen in der Türkei.