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Wie wird Frieden hergestellt? 5 Jahre Friedensvertrag in Kolumbien.

Mittwoch, 24 November 2021 18:00 - 20:00 UTC+0

Maria Jackeline Rojas Castañeda im Gespräch mit Ulrike Lunacek, Diskussion

5 Jahre Friedensvertrag in Kolumbien

Mehr als 50 Jahre lang tobte in Kolumbien ein blutiger Konflikt. 220.000 Tote – 80% davon Zivilist_innen – mehr als sechs Millionen Binnenvertriebene, 25.000 Vermisste, fast 2.000 Massaker: grausame Verbrechen, die von allen Konfliktparteien – rechten Paramilitärs, Drogenkartellen, linken Guerrillas und staatlichen Militärs – seit 1958 verübt wurden. Mehr als die Hälfte aller Opfer sind laut UN Women Colombia Frauen. Doch im November 2016, nach mehr als 5 Jahren zäher Verhandlungen und einem fehlgeschlagenen Referendum, endlich große Euphorie: Ein Friedensvertrag, in dessen Erstellung auch zahlreiche Frauenorganisationen involviert waren, wurde am 24. November unterzeichnet und weckt Erwartungen auf wirklichen Frieden im Land.

5 Jahre danach: Ist die Gewalt verschwunden? Reicht ein Friedensvertrag, um die Gewalt zu stoppen?

Diesen Fragen geht die kolumbianische Menschenrechtsverteidigerin Maria Jackeline Rojas Castañeda im Gespräch mit Ulrike Lunacek (Obfrau Frauen*solidarität) nach.

Maria Jackeline Rojas Castañeda war viele Jahre lang Mitarbeiterin der bekannten Organización Femenina Popular / OFP in Barrancabermeja, die sich für Frauenrechte und gegen alle Formen von Gewalt einsetzt, und mit der die Frauen*solidarität und KFBÖ seit 1985 in Kontakt stehen. Jackeline Rojas ist selbst direktes Opfer des bewaffneten Konflikts in Kolumbien; drei ihrer Familienmitglieder wurden ermordet; sie selbst wurde im Jahr 2000 von den Paramilitärs zur militärischen Zielscheibe erklärt. Sie wurde immer wieder verfolgt, eingeschüchtert und war gezwungen zu übersiedeln, um ihr und das Leben ihrer Familie zu schützen. 2012 wurde sie mit einem Menschenrechtspreis der Europäischen Union ausgezeichnet. 2014 war sie Teil des Friedensprozesses zwischen dem kolumbianischen Staat und der FARC-EP-Guerilla. Derzeit ist sie Begünstigte eines Programms zum Schutz von Menschenrechtsverteidiger_innen, die in Kolumbien Opfer von Gewalt sind.

Dolmetsch: Gabriele Gallo

Videoaufzeichnung der Veranstaltung

Eine Veranstaltung von: Amnesty International – Netzwerk Arbeit, Wirtschaft und soziale Rechte, Frauen*solidarität, IGLA, Katholische Frauenbewegung Wien, LEFÖ, ÖGB-weltumspannend arbeiten, Referat Genderforschung der Universität Wien, WIDE-Netzwerk

Details

Date:
Mittwoch, 24 November 2021
Time:
18:00 - 20:00 UTC+0
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Online via Zoom