Feminizid

Diskursbegriff, Rechtsbegriff, Völkerstrafrechtsbegriff

Der 68. Band „Feminizid“ der Schriftenreihe „Schriften zum Internationalen und Europäischen Strafrecht“ arbeitet geschlechtsbezogene Gewalt an Frauen aus juristischer Sicht auf. Die Schrift unterteilt sich in drei große Teile- Feminizid als Diskursbegriff, als Rechtsbegriff und zuletzt als Völkerstrafrechtsbegriff. Die Frage, die im Fokus der Untersuchung steht und anhand derer durch die Publikation geleitet wird, ist die nach den Möglichkeiten der Erfassung struktureller Gewalt in einem rechtlichen Rahmen. Unter dem Kapitel des Diskursbegriffes ordnet die Wissenschaftlerin den Begriff sozialwissenschaftlich ein und führt eine phänomenologische Bestandsaufnahme der verschiedenen Ausprägungen und Formen von Feminiziden weltweit aus. Im zweiten Kapitel widmet sich Dr. Streuer der Einbettung des Begriffs des Feminizids im Recht. Zuletzt behandelt die Wissenschaftlerin Feminizid als Völkerrechtsbegriff, da anhand dessen strukturelle Ungerechtigkeiten und deren Zusammenhänge geeignet erfasst werden können. Die Ergebnisse ihrer Untersuchung bereitet die Wissenschaftlerin zum Schluss in 25 Thesen auf. Mit ihrer Publikation verbindet sie Überlegungen aus der Geschlechterforschung mit der juristischen Ebene, um ein vollumfassendes Bild von Feminiziden als Ausformung von struktureller Gewalt zu zeichnen.
Die Autorin besticht mit ihrer Quellenarbeit und der Fähigkeit, das Phänomen umfassend aus unterschiedlichen Perspektiven zu beschreiben, die aber jederzeit gut in ein größeres Ganzes integriert sind.